Vom Affen zum Menschen

Wir waren mal wieder etwas unterwegs und daher möchte ich euch nicht länger auf dem Tockenen lassen. Wie bereits angedeutet haben wir den Weg nach Bukit Lawang zum Nationalpark auf uns genommen. Am letzten Tag in Tuk Tuk hätten wir noch um ein Haar die Fähre verpasst – sie sind wirklich pünktlich, die lieben Batak-Leute ( im Gegensatz zum Rest des Landes). Wieder auf dem Festland stiegen wir zu siebt in einen kleinen Touri-Bus, welcher dann nach 8 Stunden fahrt endlich im Nationalpark ankam. Die Fahrt war mal wieder ganz anderst als unsere erste Public-Bus-Fahrt und in zukunft nehmen wir wohl lieber wieder die Öffentlichen, macht deutlich mehr Spass. Und so kann sich Roger auch sicher keine Erkältung holen, da es dortganz ganz ganz sicher keine airconditions gibt.

Den ersten Tag verbrachten wir mit bummeln am Markt und die Erkundigung der Region dem nahegelegenen Fluss entlang. Hier durfen wir uns mal wieder wie Megastars fühlen, da eine Horde Mädels nach der anderen mit uns abgelichtet werden wollte. Sie schrien sich an, jede drängelte sich noch näher an uns und jede wollte bei jedem, der gefühlten hundert geschossenen Fotos, drauf sein. Ja, hier fühlten wir uns wie die Orang-Utans die wir tags darauf entdecken sollten.

Wir genehmigten uns einen Zweitages-Dschugel-Track mit Hendry, ähmm ich meine Mogli (wird natürlich nur im Dschungel so genannt, wie alle anderen Guides dort auch). Bei der Versammlung der Track-Teilnehmer entdeckten wir unsere Touri-Bus-Mitreisenden Jenny und Noel von Irland wieder und sprachen während des Laufens viel miteinander. Jedenfalls solange, bis niemand mehr sprechen konnte, denn der Weg war

sauanstrengend aber wunder-wunderschön. Bereits nach dem ersten der gschätzten 10 Hügel wandelte sich unsere Schweissperlen in eine neue Form um: nämlich in einen Fluss, der immer und immerzu den Rücken runter, dem Gesicht entlang und auch sonst überall hinfloss wo er sich gerne aufhält wenns heiss ist.

Bereits nach der ersten halben Stunde entdeckten wir die erste Orang-Utan-Dame und von da an hatten wir wirklich Glück. Das nächste Pärchen (Mutter und Kind) warteten bereit von eine Traube fotografierender Touris umzingelt auf unser Ankommen. Das Gefühl kenne ich, dachte ich mir rückblickend auf den vorherigen Tag. Das Kleine spielte an den Ästen herum und zeigte uns die Ähnlichkeit zum Menschen sehr deutlich auf. Wir konnten fast nicht genug davon kriegen, machten uns dann aber wieder auf den Weg da noch weitere 7 Laufstunden vor uns lagen.

Der Weg schlängelte sich mittels Trampelpfaden einen Hügel steil hoch und dann wieder steil und teils rutschig runter. Trotz der Anstrengung genoss ich jede Minute. Der Dschungel umwölbt einen so mit seiner Schönheit, dass man jegliches schwitzen vergisst. Wir machten immer mal wieder Rast zum Früchte essen, Orang-Utans fotografieren und das beste Nasi Goreng der Welt an einem lauschigen Flussbeet zu geniessen bis wir nach 13 Orang-Utans und den unzähligen Kletterpartien beim Camp ankamen. Um das Camp zu erreichen mussten wir den Fluss überqueren, was die perfekte Gelegenheit war den Schweiss aus den Kleidern zu waschen. Unsere Guides überraschten uns mit Dschungel-Wein (nichts weiter als Tee mit Kondenzmilch) und abends mit ihrer schwarzer Magie (Kartentricks), was aber für super Stimmung sorgte.

Wir hatten den Tag in vollen Zügen genossen, waren aber so müde, dass wir den zweiten Tages-Track noch kurzfristig in eine Rafting-Fahrt zurück zum Guesthouse ummünzten. Die Nacht war lange und unbequem, der nächste Morgen aber atemberaubend und voller guter Laune. Wir wanderten zum nahegelegenen Wasserfall und betrachteten dann unser Rafting-Gefährt, welches von starken Männern aus dem Dorf zum Camp gebracht wurde. Besagtes Gefährt war nichts weiter als 4 Lastwagenreifen mit Planen unten, damit man nicht ganz nass wurde. Aber es war toll. Mogli stimmte mal wieder das legendäre Dschungel-Track-Lied an, welches ihr euch mit der Melodie von Jingle Bells und folgendem Text vorstellen müsst: „Jungeltrack, Jungeltrack, in Bukit Lawang. See the monkeys, see the birds, see orang-utan“. Ich bringe dieses verd… Lied nicht mehr aus meinem Kopf! Nicht mal die muslimischen Gebetssänge der Moscheen-Lautsprecher können es aus meinem Gedächtnis löschen. Das gute daran ist,
immer wenn es mir wieder in Sinn kommt, muss ich an meine liebe Nus Nus in Zürich denken, die auch immer im höchsten Sommer Weihnachtslieder vor sich hinsummt. :)

Da wir vor der Weiterreise nach Jakarta noch einen Tag Zeit hatten, schauten wir uns noch die Bat Caves im Ort an. Es stinkte bestialisch in den Höhlen und mir war etwas mulmig zumute. Da sich die Fledermäuse auch von Zeit zu Zeit von der Decke lösten und übere unsere Köpfe hinwegflogen. Ein Typ führte uns von einer Höhle zur nächsten und in der dritten und letzten wies er dann mit der Taschenlampe an die Wand und meinte: „Spiders. Poison“ Ach ja, sehr erleichternt zu hören, vor allem weil wir uns den Wänden entlang durchzwängten. Der nächste Lichtstrahl von ihm zeigte auf ein Loch in der Wand: „Snake. Poison“ Jawohl, nichts wie raus hier. Er wollte uns eigentlich noch einen anderen verwinkelten Ecken der wohlig-heimeligen Höhle zeigen, doch unser Abenteuerdurst war soweit gestillt.

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