Vom Affen zum Menschen
Den ersten Tag verbrachten wir mit bummeln am Markt und die Erkundigung der Region dem nahegelegenen Fluss entlang. Hier durfen wir uns mal wieder wie Megastars fühlen, da eine Horde Mädels nach der anderen mit uns abgelichtet werden wollte. Sie schrien sich an, jede drängelte sich noch näher an uns und jede wollte bei jedem, der gefühlten hundert geschossenen Fotos, drauf sein. Ja, hier fühlten wir uns wie die Orang-Utans die wir tags darauf entdecken sollten.
Wir genehmigten uns einen Zweitages-Dschugel-Track mit Hendry, ähmm ich meine Mogli (wird natürlich nur im Dschungel so genannt, wie alle anderen Guides dort auch). Bei der Versammlung der Track-Teilnehmer entdeckten wir unsere Touri-Bus-Mitreisenden Jenny und Noel von Irland wieder und sprachen während des Laufens viel miteinander. Jedenfalls solange, bis niemand mehr sprechen konnte, denn der Weg war
Bereits nach der ersten halben Stunde entdeckten wir die erste Orang-Utan-Dame und von da an hatten wir wirklich Glück. Das nächste Pärchen (Mutter und Kind) warteten bereit von eine Traube fotografierender Touris umzingelt auf unser Ankommen. Das Gefühl kenne ich, dachte ich mir rückblickend auf den vorherigen Tag. Das Kleine spielte an den Ästen herum und zeigte uns die Ähnlichkeit zum Menschen sehr deutlich auf. Wir konnten fast nicht genug davon kriegen, machten uns dann aber wieder auf den Weg da noch weitere 7 Laufstunden vor uns lagen.
Der Weg schlängelte sich mittels Trampelpfaden einen Hügel steil hoch und dann wieder steil und teils rutschig runter. Trotz der Anstrengung genoss ich jede Minute. Der Dschungel umwölbt einen so mit seiner Schönheit, dass man jegliches schwitzen vergisst. Wir machten immer mal wieder Rast zum Früchte essen, Orang-Utans fotografieren und das beste Nasi Goreng der Welt an einem lauschigen Flussbeet zu geniessen bis wir nach 13 Orang-Utans und den unzähligen Kletterpartien beim Camp ankamen. Um das Camp zu erreichen mussten wir den Fluss überqueren, was die perfekte Gelegenheit war den Schweiss aus den Kleidern zu waschen. Unsere Guides überraschten uns mit Dschungel-Wein (nichts weiter als Tee mit Kondenzmilch) und abends mit ihrer schwarzer Magie (Kartentricks), was aber für super Stimmung sorgte.
Da wir vor der Weiterreise nach Jakarta noch einen Tag Zeit hatten, schauten wir uns noch die Bat Caves im Ort an. Es stinkte bestialisch in den Höhlen und mir war etwas mulmig zumute. Da sich die Fledermäuse auch von Zeit zu Zeit von der Decke lösten und übere unsere Köpfe hinwegflogen. Ein Typ führte uns von einer Höhle zur nächsten und in der dritten und letzten wies er dann mit der Taschenlampe an die Wand und meinte: „Spiders. Poison“ Ach ja, sehr erleichternt zu hören, vor allem weil wir uns den Wänden entlang durchzwängten. Der nächste Lichtstrahl von ihm zeigte auf ein Loch in der Wand: „Snake. Poison“ Jawohl, nichts wie raus hier. Er wollte uns eigentlich noch einen anderen verwinkelten Ecken der wohlig-heimeligen Höhle zeigen, doch unser Abenteuerdurst war soweit gestillt.