Strände, Berge und wieder Grossstädte

Vom schönen Dschungel machten wir uns auf den Weg zu den Stränden Javas. Dazwischen übernachteten wir in Jakarta, welches mir gar nicht gefiel: laut, schmutzig, benizerfüllte Strassen und ein Reichtum der sich den Platz gleich neben der Armut teilte. Das einzig gute war unser Gastgeber Rudy, der uns zwar versuchte zu bekehren – zum Christentum, nicht zum Islam –  auch vieles über Jakarta und Java bei einigen Tassen Tee zu erzählen hatte.

In Jakarta hatten wir dann auch das grosse Glück in einen Bus zu steigen, der eigentlich innerhalb einer Stunde nach Bogor fahren sollte, aber bereits 2 Stunden auf einer Autobahneinfahrt wartete, bis er zum bersten voll war um dann loszufahren. Da wir aber in Bogor noch nicht am Endziel sein würden, stiegen wir aus dem Wartebus aus, nahmen ein überteuertes Taxi um zu dem direkten Bus am Flughafen zu kommen. Schlussendlich erreichten wir müde und genervt

nach etwa 13 Stunden anreise unser Ziel: Cimaja. Das kleine Fischerdorf beschenkte uns mit der Ruhe die wir nach der hektischen Grossstadt Jakarta so sehr benötigten. Jedenfalls bis die Gebetssänge der 5 umliegenden Moscheen und Muscholas gleichzeitig auf uns in falschen Tönen einsangen.

Unsere Unterkunft war bei einer islamischen Familie, bei welcher wir die Möglichkeit hatten mal wieder selber zu kochen. Und so war die offene Küche draussen der Platz um mit Miriam, Tim und Bea lange zu quasseln und die Wellenverhältnisse zusammen zu diskutieren. Alle drei waren sie Schweizer. Miriam als Alleinreisende verliess unser lustiges Trüppchen als erste. Mit Bea und Tim hatten wir tolle Stunden im Meer und an Land und so genossen wir die gemeinsame Zeit. Leider waren die Wellen sehr klein und schwach, so dass für mich die ersten Tage nicht oftmals surflos verstichen. Zumindest Paddeltraining hatten wir genung.

Wir genossen die Selbstständigkeit mit dem gemieteten Motorrad und erkundeten viel zu viert die nähere Umgebung. Am morgen war es immer das ultimative Freiheitsgefühl hinter Roger auf dem Motorrad zu sitzen, die beiden Surfboards auf der Seitenbefestigung angeschnallt, die schlechten Strassen entlang zu düsen und den Morgenwind in den Haaren zu spüren. Einfach herrlich!

Unser Visum war nun noch eine Woche gültig, so beschlossen wir noch in ein kleines Bergdorf zu reisen, welches wieder mit einem Nationalpark, einem enorm grossen Botanischen Garten  und zwei Vulkanen bestückt war. Die Reise dorthin war dank eines sehr freundlichen Indonesiers, der uns half den richtigen Minibus zu finden, relativ problemlos und so fuhren wir bald an etlichengrünschimmernden Teeplantagen vorbei, hoch nach Cibodas. In Freddy’s Homestay fanden wir eine angenehme Unterkunft und lernten Robin und Roos aus Holland kennen. Die beiden begeisterten uns mit dem Kartenspiel Beverbende und wir sie mit unserem Uno. So spielten und lachten wir in die

Nacht hinein bis uns Freddy (etwa 82-jährig) bat, etwas leiser zu sein, schliesslich müsste er um 1 Uhr früh wieder aufstehen um pünktlich um 2 Uhr in der Moschee zu erscheinen – Ramadan war in vollem Gange.

In den nächsten Tagen genossen wir den Nationalpark mit seinen beiden Wasserfällen und den wunderschönen und ruhigen Botanischen Garten. Den Vulkan bestiegen wir dann doch nicht, da wir uns nicht vorstellen konnten morgens um halb 1 mit der Taschenlampe den Vulkan hoch zu krabbeln. Aber wir werden sicher noch einigen Vulkanen begegnen auf unserer Reise. Stattdessen besuchten wir die ewig grünen Teeplantagen.

An unserem letzten Tag in Indonesien schenkte uns das Land noch einen erstaunlich pünktlichen und problemlosen Abreisetag: Wir rechneten grosszügig mit etwa 6 Stunden fahrt zum Flughafen in Jakarta, vor allem mit dem Verkehr wusste man nie genau wie lange man endgültig unterwegs sein würde. Letztendlich waren wir 4 Stunden zu früh am Flughafen! So verprassten wir halt unsere letzten Rupien und warteten.

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Bevor es weiter nach Vietnam ging, wollten wir noch einen zweitägigen Abstecher nach Kuala Lumpur machen, was von unserer Flugroute sowieso auf dem Weg lag. Die Stadt war im Gegensatz zu Jakarta erstaunlich sauber und der Verkehr schien hier mal wieder ein paar Regeln zu kennen. Gleich am ersten Abend erkundeten wir Chinatown und beglotzten das bunte Treiben um uns herum. Es hatte soooo viele Touristen hier, einfach unglaublich. Irgendwie schienen die Einwoner Kuala Lumpurs nicht gerne auf der Strasse zu sein, man sah wirklich mehrheitlich Touris. Am nächsten Tag wollten wir den legendären Petronas Towers einen Besuch abstatten und noch weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt besuchen. Durch Nadines Tipp genossen wir ein sensationelles roti Canai in little India, welches uns den Magen füllte. Die Zwillinstürme waren sehr imposant und das perfekte Modell mit vielen
Schokoladenseiten zum fotografieren. Da aber der Eintritt für auf die Verbindungsbrücke sehr teuer war (umgerechnet 30 CHF) liessen wir das weg und suchten den Weg zur nationalen Moschee, der Masjid Negara. Diese liess uns aber nicht eintreten, da ja gerade der Fastenmonat läuft und ein Schild am Eingang besagte: keine nicht-muslimischen Besucher in der Moschee. Ok, dann gehen wir halt die islamische Kultur im Museum bewundern, und das taten wir auch! Das islamic Arts Museum riss mich vom Hocker. Vor allem weil sie unzählige alte Schriftstücke mit wundervoller Typo und detailverliebten Ornamenten auf brüchigen Papyrusrollen und ledergebundenen Büchern präsentierten. Ich knippste mir die Finger wund und wurde an die Zeit meiner Weiterbildung erinnert. Einfach toll! Und mit diesem Gefühl verliessen wir dann auch bald die Stadt um in die nächste zu Reisen: Hanoi Ahoi!

 

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