Kurzbesuch in Laos

Lasst euch vom Titel nicht täuschen, für uns erschien es wie ein Kurztrip, für viele andere wären das Sommerferien gewesen. Da spürt man wohl den Luxus den wir uns gönnen: Zeit. Wir waren uns lange nicht sicher, ob wir noch nach Laos reisen sollten, da die Zeit des Alleinreisens immer näher rückte. Doch wir fanden irgendwo noch 2 unberührte Wochen und fuhren somit zu den 4000 Islands, wieder mal Mekong-Inseln, wieder mal Ursprünglichkeit durchmischt mit Tourismus, aber wuuuunnddeerrrschööönnn! Um unser Bungalow zu finden schlenderten wir eine Viertelstunde einem kleinen Trampelpfad entlang, durchmischt mit den schönen Lichtverhältnissen des einbrechenden Abends und dem gemütlichen Plauderton der Bewohner fühlten wir uns vom ersten Moment an sehr wohl. Als uns dann auch noch Donna und Lance, zwei Amerikaner die nun seit 3 Jahren hier wohnen und der Familie helfen das Business
aufrecht zu halten, begrüssten und lustige Geschichten erzählten war der Wohlfühlpegel nochmals gestiegen. Ich kann euch echt nicht allzu viel von Don Det (so heisst die Insel) erzählen, wir machten hier eine art Kurzurlaub mit viel lesen, Hängemattenbaumeln und durch die Insel watscheln. Es ist die perfekte Aussteiger-Insel und so trifft man tatsächlich etliche Leute die schon mehr als 6 Monate hier leben und irgendwie nicht vom Fleck kommen, weil man schlussendlich wie in einer paradiesischen Blase festhängt und nicht mehr hinausklettern möchte. So wundert es auch nicht, dass wir hier die wohl gemütlichsten Hunde der Welt vorfanden: ein Motorrad kommt, der Hund liegt in der Mitte der Strasse (Trampelpfad), das Motorrad muss anhalten und mehrmals hupen bis sich der Hund aufrappelt und ein kleines Stückchen zur Seite geht um den Fahrer durchzulassen. Es war jedes Mal wieder ein Schauspiel!

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Nach langem hin und her entschieden wir uns doch noch ein wenig weiter ins Landesinnere von Laos vorzustossen und buchten einen Nachtbus in die Hauptstadt Vientiane um von dort aus nach Luang Prabang zu gelangen. Im Nachtbus lernten wir ein nettes Kanadisches Pärchen kennen und schwatzen lange, so lange bis wir versuchten ein wenig zu schlafen, was eine ziemliche Herausforderung war. Der Bus rumpelte und hüpfte 12 Stunden lang durch die schwarze Landschaft Laos und schlussendlich war ich froh in Vientiane anzukommen. Die Hauptstadt ist auf eine merkwürdige Art gesichtslos und war für mich ziemlich unspektakulär, umso mehr freute ich mich als die nächste 10-Stunden-Fahrt nach Luang Prabang losging. Die Strecke liess einem mit offenen Mund am Fenster sitzen und die atemberaubende Hügellandschaft bestaunen. Eine Art Passstrasse führte uns kurvig durch etliche Bergdörfchen und zeigte schlussendlich das verschlafene Luang Prabang am Mekong angeschmiegt vor uns im Tal liegend.

Hier musste wir mal wieder Fahrradfahren, die Stadt ist wie gemacht dafür! Teils erinnerte mich das sympathische Stächen an einen Küstenort in Frankreich mit kleinen versteckten Strässchen und im nächsten Moment war man wieder mittem im buddhistischen Hochland. In orangefarbene

Gewänder gehüllt liefen überall Mönche umher und wenn man sie in einem der Tempel besuchte, waren sie höflich daran interessiert woher man kam und wo genau das auf der Weltkarte zu finden sei: „Nein, die Schweiz liegt nicht in der Nähe von Neuseeland“. Wir genossen die Nachtmärkte und vor allem die Essensstände mit Leckereien, die sich zu kosten allemal lohnten.

In der Nähe gab es einen Wasserfall, den wir uns genauer anschauen wollten und so waren wir bald mit 5 Amerikanern zusammen im Minivan auf dem Weg dorthin. Beim Eingang begrüssten uns Braun- und Schwarzbären die hier aufgepäppelt wurden und einen kurzen Fussmarsch weiter zeigte sich der erste kleine Wasserfall. Das Wasser hatte eine wunderschöne milchiggrüne Farbe und lud zu einer Abkühlung ein. Natürlich liessen wir uns einen Plantscher nicht nehmen und schlotterten schon bald im kühlen Wasser, genossen aber auch die tolle Umgebung mit dem wunderschönen grün der Pflanzen und der relaxten Atmosphäre hier. Weiter dem Weg entlang erblickten wir dann die wirklichen Wasserfall, der riesig war und mir mal wieder zeigte wie klein wir eigentlich sind! Mit den Amis zusammen erkletterten wir den „Gipfel“ der Wasserfalls und blickten auf die kleinen Punkte unter uns.

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Jaaa, zwei Wochen gehen verdammt schnell vorbei und so sahen wir uns schon bald mit Alice, der Engländerin, in der Zollreihe am Banhhof stehen und schwitzen bis der Zug eintraf, der uns nach Bangkok bringen sollte. Wir hätten gerne noch mehr Zeit in Laos verbracht, aber vielleicht war es ja auch nicht unser letzter Besuch hier. Die Zugfahrt war sehr angenehm und bald darauf fuhr der Zug beim Bahnhof in Bangkok ein. Wir spürten dabei erstmals so etwas wie einen Kulturschock: nach dem idyllischen
Landleben nun wieder in der Grossstadt zu sein überrumpelte uns ganz schön! Zum Glück war Stübi schon in der Stadt und so verwarfen wir das Schockgefühl und machten stattdessen Party. Die absolute Anpassung ans Stadtleben!

Inzwischen ist Roger bereits in Indien und ich habe meine ersten Solo-Travel-Tage in der Grossstadt mit tollen Bekanntschaften und noch besserem Essen verbracht. Nun wird es aber definitiv Zeit für Myanmar, ich sitze nämlich bereits auf heissen Kohlen und kann es kaum erwarten!

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