Goldene Zeiten: Lehrstunden im Buddhismus

Zu Beginn meiner Reise in Myanmar hatte ich mir etwas Sorgen gemacht, ob ich nicht vielleicht zu viel Erwartung in dieses Land steckte? Bereits beim Landeanflug vergass ich diese Sorgen und liess einfach alles auf mich zukommen. Goldene Kuppeln ragten aus grünen Waldstücken, Reislandschaften mit wenigen Häuschen wurden langsam grösser, vereinzelt erkannte man nun einige Wasserbüffel als kleine weisse Punkte und das sollte Yangon sein? Nein, natürlich nicht, doch der erste Vogelperpektive-Eindruck sollte sich auch später wiederfinden.

Im Hostel lernte ich abermals tolle Leute kennen und so kam es auch ganz spontan, dass ich am nächsten Tag zusammen mit Daniele die Stadt erkundete. Bei der bekannten Sule-Pagode quatschte

uns gleich ein sympathischer Burmese in meinem Alter an und wollte mit uns sein Englisch praktizieren. Meine letzten Reiseerfahrungen liessen mich zuerst etwas skeptisch darauf reagieren, doch Daniele war Feuer und Flamme, soschlossen wir uns dem Burmese an und wurden auch nicht enttäuscht! Den ganzen Tag erklärte er uns die buddhistischen Bedeutungen der Pagoden, der Statuen, der Glocken und so weiter. Es war eine unglaublich lehrreiche Zeit und ich merkte mir, hier den Leuten etwas mehr glauben zu schenken. So kam es dann auch, dass ich die restlichen Tage in der Stadt ständig neue Kurzbekanntschaften mit den Einheimischen machte und somit sehr viel über ihre Einstellungen zur Politik, zum Land und auch zu den Touristen erfuhr.

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Durch Nadine und Andrea erfuhr ich von Zaw Min, einem jungen Burmesen, der bei einer Art Yogi in Bago lebte und mich nach einigen Telefonaten und Mails nur zu gerne bei sich aufnehmen wollte. So nahm ich einen frühen Bus und musste bald feststellen, dass man Bago als Haltestelle wohl vergessen hatte. Na gut, dann wieder zurück. Gute 7 Stunden später als eigentlich verabredet traf ich in Bago ein und machte promt den Fehler, nach Zaw Min zu fragen. Jaja, intelligentes Mädchen, nicht wahr? Natürlich kam dann gleich „Zaw Min’s Bruder“ und schleppte mich zu einer Fahrkarten-Firma, wo „Zaw Min“ auf mich wartete. Da hätte es bereits laut in meinen Kopf leuten sollen und das rote Licht aufblinken? Eigentlich schon, aber ich war müde, ich war erleichtert und da ich keine Ahnung hatte wie Zaw Min aussah versuchte ich mir einzureden, dass er sich vielleicht sehr verändert hätte in der letzten Zeit. Also nahm ich das Angebot an, in ein nahegelegenes Hotel einzuchecken und dann mit dem „Bruder“ eine Stadttour zu machen. Die Stadttour war aber wirklich toll und ich genoss
die Zeit alleine um riesen Buddhas schlendernd, oder mit Tanaka im Gesicht durch die Stadt zu düsen. Kaum kam ich wieder ins Hotel zurück, wurde ich ans Telefon gerufen und der echte Zaw Min fragte was denn passiert sei!

Am nächsten Tag wurde ich in das Dorf des Yogi’s gebracht, den hier alle Aba, also Meister, nannten. Es war wirklich schräg und ich weiss heute noch nicht genau was ich von dem Ganzen halten soll. Doch Zaw Min war ein echter Gentleman und erklärte mir unermüdlich wie sich das Leben um Aba so abspielte. Ihr könnt euch Aba als eine Art burmesischen Dalai Lama vorstellen, dessen Seele früher mal ein König in Myanmar war. Ich wurde von der burmesischen Gastfreundschaft überschüttet und gemästet! Dafür durfte ich auch „burmesisch“ duschen und wurde ins traditionelle Gewand samt Tanaka im Gesicht gesteckt. Und dann, dann ging es los zu einer endlosen Reihe an Fotoshootings! Diesen Tag werde ich wohl so schnell nicht mehr vergessen, vor allem auch weil die sonst etwas zurückhaltenden Burmesen bei den Fotos teils ziemlich anhänglich wurden. Was für eine Erfahrung.

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Meine nächste Station hiess Inle Lake. Mitten in der Nacht kam ich mit dem echt frostigen Nachtbus in dem kleinen Örtchen nahe des Sees an und suchte eine Unterkunft. Ich entschloss, eine Bootstour zu machen und wurde promt in die Touristen-Hölle verfrachtet! Na gut, so schlimm war es auch wieder nicht, aber ich bin noch heute sehr enttäuscht vom Inle Lake, daher
halte ich mal meine Finger still. Es war teils schon spannend und lehrreich, aber halt nicht was ich erwartet hatte. Zum Beispiel wohnen die Giraffen-Frauen nicht mal am See, sie sind nur als gute Touristenattraktion da. So kam es, dass ich mich der jungen Maria (eine Deutsche) anschloss und bereits nach 2 Tagen den See verliess um die Tempelwelt Bagans zu besuchen.

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