Dem Highway 1 folgend bis nach Hue

Wir kamen nach dem ganzen Visa-Gewirr am Flughafen mit dem Auto in der Hanoier Altstadt an und wurden sogleich von den Millionen Motorrädern in den teils engen Gässchen begrüsst. Das tolle bei den Einwohnern Hanoi’s waren vor allem die Damen, welche in den schönsten und edelsten Kleidchen mit passenden Schuhen und allem Drum und Dran ganz adrett hiner dem Lenker sassen und irgendwie nicht so recht auf einen Roller passten (sie nahmen etwa ein drittel des Gefährts ein). Wir entschlossen uns nach der Besichtigung unseres RIESEN Zimmers mit 2 Doppelbetten – das schien der übliche Standard in Vietnam zu sein, wenn man ein Zimmer mit Doppelbett buchte – dem Hoan Kiem See unsere Audienz zu erteilen und irrten in den Strässchen Hanoi’s umher. Um dem Ganzen auch einen kulturellen Glanz mitzugeben suchten wir den Temple of Literature auf und genau da, eine Strassenecke weiter, da verfiel ich dem Vietnamesischen Kaffee! Ein Genuss, serviert in einer eigenen Filtervorichtung und nebst der Kaffeetasse mit einem Glas voller Eis, welches am Boden einen Hauch von Kondenzmilch zeigte. Dieser Kaffee
würde mich, wie sich herausstellte, durch ganz Vietnam begleiten und nie enttäuschen.

Nebst dem obligaten Ho Chi Minh Gedenkmal suchten wir das Memorial House auf, welches veranschaulicht wie die Leute früher im Old Quarter lebten. Gleich daneben versteckte sich ein wundervolles Café, welches seine Terrasse mit viel Können und Regenschirmen als Oase über den tobenden Dächern Hanoi’s zeigte. Wir genossen die Abgeschiedenheit und fassten den Mut beim Heimweg eines der unzähligen Strassen-Küchen-Ständen auszuprobieren. Es gab eine Art Fondue Chinoise (wie es der Name ja sagt, China ist ja nicht so weit weg und die Küche Vietnams ähnelt der Chinesischen teils sehr) welche wir wirklich mit unserem Unkönnen was mobile Kochplatten betrifft, bis aufs letzte abgeschmurzelt hatten.

Leider  mussten wir auch feststellen, dass die Leute hier zwar immer nett waren, aber nicht so schnell an die offene Freundlichkeit der Indonesier herankamen. Dafür veroren die vielen Strassenverkäufer immer sehr schnell das Interesse an einem, was uns eine Atempause zwischen all den „No, thank you“ gab.

 

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Wir wollten uns nicht den dutzenden von Touristen zu dem schönen Halong Bay anschliessen und beschlossen stattdessen Ninh Binh aufzusuchen. Mit dem Zug erreichten wir das kleine Städtchen innerhalb von 2 Stunden und mussten uns erst mal wieder – wie immer wenn man aus einem Bus/Auto/Zug/Boot/Tuktuk/Rikschah steigt – mit Händen und Füssen gegen die aufdringlichen Hostel-Angestellten wehren, die einem immer ein supertolles Zimmer für fast kein Geld anboten. Da wir unsere Unterkunft bereits kannten, kamen wir mal wieder in den Genuss einer Motorradfahrt. Vor uns erschlossen sich lustige runde Hügel in sattem grün, welche sich einem Fluss entlang schlängelten. Es war herrlich! Unsere Unterkunft schien eine Art Freilichtmuseum zu sein und so hausten wir fast alleine in diesen netten Hütten, umzingelt von alten Kunststücken der Region.

Hier mussten wir leider bald feststellen, dass die Einheimischen so lange freundlich zu uns waren, bis sie ihr Geld in den Händen hielten. Das war der fade Beigeschmack, der sich leider bei jeder neuen Begegnung einschlich. An einem

sehr lauschigen Abend sassen wir in einem kleinen Restaurant am Strassenrand. Die Besitzerin wollte ihr Englisch an uns üben und so sprachen wir viel und wanden uns immer aus all ihren Verkaufsangeboten heraus.  Doch sie war auch zuckersüss, ich musste einen sehr lästigen Lachanfall unterdrücken, als sie Roger ein Wort 10 mal nachgesprochen hatte und es jedes Mal gleich falsch aussprach, oder wenn sie eine Frage von uns so falsch verstand, dass die Antwort darauf auch irgendwie Sinn machte aber im falschen Kontext war. Ich mochte sie wirklich gerne, schade nur, dass sie nicht verstand was wir wirklich wollten: eine nette Unterhaltung und keine Verkaufsgespräche.

Wir bereisten das schöne Ninh Binh an einem verregneten Tag mit den Schlotter-Velos und erhaschten einen Einblick in die Kultur der Vietnamesen. Zu einem späteren Zeitpunkt konnten wir den Bootstouren durch die tollen Hügellandschaften nicht mehr wiederstehen und verbrachten den halben Tag auf dem Fluss. Es war fantastisch! Nur die Paddelschläge unserer Bootsfahrerin klatschten sanft aufs Wasser, ansonsten Ruhe.

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Irgendwann hatten wir genug Ruhe und stiegen in den Nachtbus richtung Hue. Die Nachtbusse waren mit Schlafliegen ausgestattet und so fand auch ich irgendwann den Schlaf. In Hue wurden wir direkt vor unserer Unterkunft abgesetzt, was wir zuerst nicht mal
merkten :) Den Tag verbrachten wir in der Imperial City, welche immer noch mitten in den Renovationsarbeiten von den Bombadierungen im Vietnamkrieg steckte. Da Hue uns nicht soo sehr gefiel, beschlossen wir bereits am nächsten Tag nach Hoi An weiterzuziehen.

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