Auf zu den Mekong-Ufern

Dem Norden den Rücken zuwendend, nahmen wir einen Nachtbus von Hoi An nach Da Lat. Wir verstanden die Fahrtdauer zuerst falsch, so dass wir schlussendlich fast 21 Stunden unterwegs waren. Da wir aber in Da Nang umsteigen mussten, konnten wir uns die Beine vertreten und plötzlich waren wir im frühlingshaft kühlen Da Lat angekommen. 2 ältere Easy-Riders (Motorrad-Fahrer, die ganztäige Touren unternehmen) bestürmten uns mit ihren kleinen Büchern, die voller Referenz-Geschichten von Touristen waren. Wir wimmelten sie gekonnt ab und fanden unsere Unterkunft und deren tolle Besitzer vor. Es wurde wirklich kühl gegen Abend und da ich mir eine mühsame Erkältung zugezogen hatte, konnten wir unsere warmen und langen Kleider mal wieder zur Schau stellen. Durch den Tipp unserer Gastgeber fanden wir ein kleines Restaurant voller Einheimischer, welches eine Art rohe Frühlingsrollen auftischte. Die Einheimischen an unserem Tisch schien die Unbeholfenheit der
Bleichgesichter zu amüsieren und da erklährten sie uns mit Händen und Füssen, wie man die Dinger am besten drehte und ass. Wir genossen die Erfahrung und schlugen uns die Bäuche voll.

Es wurde mal wieder Zeit für eine Motorrad-Tour. Nach der Besichtigung des Crazy House – es ist wirklich so crazy wie es der Name verspricht – fuhren wir ins Grüne raus und fanden eine Art Freizeitpark mit Rodelbahn und Wasserfällen. Das rodeln liessen wir uns natürlich nicht nehmen. Bei der Rückfahrt fanden wir einen kleinen lauschigen See in der wunderbaren Abendsonne und fuhren mit wehenden Haaren der Seestrasse entlang. Meine Erkältung liess nicht locker und so beschloss ich eine Schwitztour zu machen: Trekking. Wir liefen den Lang Biang Mountain hoch und begegneten auf unserem Weg etlichen freilebenden Pferden sowie Horden von Vietnamesen die per Auto die gleiche Strecke zurücklegten wie wir zu Fuss. Die Erkältung war ich am nächsten Tag los.

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Genug der Abkühlung im herrlichen Da Lat, auf an den Strand. Mui Ne war unser nächstes Ziel. Mui Ne warb im Lonley Planet mit Wellen zum Kitesurfen, Windsurfen und Wellenreiten, doch halt leider in der Dry Season und nicht im August. Ok, dann Strandspaziergänge, Sanddünen besichtigen und das Fishing Village suchen. Mit etwas Geduld fand ich auch mal eine Poststelle, die Pakete verschickte und wurde dann gleich mit den imensen Gebühren für ein 2,25 kg schweres Paket in die Schweiz bestraft. So schnell sende ich keine Pakete mehr in die Heimat! Wir lümmelten uns durch die Sehenswürdigkeiten bis wir den Mekong rufen hören konnten. Ab geht’s nach Vinh Long und ins Homestay von Mister Ba Linh.

Wir fuhren via Ho Chi Minh City (Saigon) mit dem Public Bus nach Vinh Long und kamen abends auf der Mekong Insel an. Ziemlich erschöpf von der langen Reise tischte uns Mister Ba Linh ein Festmahl auf, er hörte gar nicht auf noch mehr Essen auf den Tisch zu stellen! Und so sehr wir uns bemühten, wir konnten nicht alles aufessen.

Wir erkundeten ein wenig die Insel und entdeckten die Krokodil-Zucht gleich nebenan. Eine Bootstour liessen wir uns natürlich auf nicht nehmen, obwohl diese anders ausfiehl als gedacht. Den Markt erkannten

wir erst im Nachhinein und unser Mittagsessen in einem Botanischen Garten mussten wir uns zurechtdenken. Das lag ein wenig an unserem stummen Bootsmann, kein Wort und das die ganzen 4 Stunden lang. Wir wussten uns zu helfen und konnten das Ganze doch als interessante Erfahrung ablegen.

Abends halfen wir der Familie in der Küche die Frühlingsrollen zu drehen und Gemüse zu schnippeln. Richtige Profi’s sind wir noch lange nicht, aber so konnten wir uns auch bereits einen Kochkurs sparen. Der Neffe von Herrn Ba Linh betrachtete mich eines Nachmittags als seine Englischlehrerin und versuchte, mich seine Hausaufgaben lösen zu lassen. Er war zuckersüss, doch ich hatte ihn durchschaut und gab erst nach einer Weile seinen fragenden und bettelnden Augen nach. Jaaa, ein paar Lösungen waren von mir, ich gebs zu. Aber da hätte ich euch mal sehen wollen, den kleinen Kerl einfach so zu enttäuschen.

Nach diesen herrlichen Tagen auf der Mekong Insel bereiteten wir uns langsam aber sicher auf Kambodscha vor. Via Can Tho (gar nichts hübsches!) und Chau Doc fuhren wir dann mit dem Boot dem Mekong folgend zur kambodschanischen Grenze und liessen unsere Pässe mal wieder etwas auffüllen. Visa: check, Vietnam: Adieu, Kambodscha: Bonjour!

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